Was ist REBOUND?
REBOUND ist ein Life Skills-Programm für junge Menschen (14-25 Jahre) und Ihre Begleiter.
Es wird in Schulen oder Jugendeinrichtungen durchgeführt. Begleiter sind Schulen, Lehrer, Eltern, Menschen in sozialen Berufen oder Mentoren.
REBOUND wurde 2010-2013 am Universitätsklinikum Heidelberg entwickelt und mit einer EU-Förderung evaluiert. Die FINDER Akademie für Prävention und erfahrungsbasiertes Lernen entwickelt es kontinuierlich weiter.
REBOUND ist ein strukturierter Kurs, in dem es um die Stärken eines Menschen und seiner Bezugsgruppe geht. Diese Stärken werden mit verschiedenen Risikothemen in Zusammenhang gebracht, zum Beispiel mit dem Umgang mit Alkohol, mit anderen Drogen, mit Gaming und mit verschiedenen Arten von Medien (Internetgebrauch, Gaming etc.). Die Teilnehmer verbessern ihre eigene Entscheidungsfähigkeit und ihr Wissen; Klassen oder Gruppen machen sich ihre Normen bewusst und Schulen lernen Regeln im Umgang mit Risikoverhaltensweisen zu formulieren und anzuwenden.
Erstes Kursziel:
Stärken bewusst machen und fördern.
Zweites Kursziel:
Lernen, mit Alkohol und anderen Drogen umzugehen.
Besonders am 16-teiligen REBOUND Kurs ist, dass er von jungen Menschen, für junge Menschen gemacht wurde und dass sich fast alle Stunden um einen realitätsnahen Kurzfilm drehen. In den Kurzfilmen werden typischen Verhaltensweisen gezeigt, die die Kursteilnehmer dann immer tiefer verstehen lernen. Es sind keine Abschreckungsfilme und sie erfordern eine methodische Zugangsweise.
Die Kursteilnehmer schließen das REBOUND Programm mit einem eigenen, selbstständig entworfenen und realisierten Kurzfilm ab. Sie erhalten ein Teilnahmezertifikat.
Die Philosophie von REBOUND
REBOUND vermeidet den ständigen Blick auf Defizite und das was Jugendliche angeblich (noch) nicht können. Stattdessen geht es um Stärken. Es geht auch um die Bedingungen, unter denen Risikoverhaltensweisen positive Entwicklungen anschieben können.
Die meisten Präventionsprogramme machen da Schluss, wo viele Jugendliche in eine „heiße“ Phase ihrer Entwicklung kommen. Genau in dieser Phase zeigen viele Jugendliche sogenannte Risikoverhaltensweisen, sie spielen beispielsweise viele Stunden am PC oder trinken exzessiv Alkohol. Nicht wenige experimentieren mit Cannabis und anderen Mitteln, die das Erleben verändern, obwohl Erwachsene nicht immer begeistert davon sind. Geht es dabei gleich um Sucht? Überwiegend nicht, aber es gibt immer Gefahren und Sackgassen für die eigene Entwicklung. Gefährdet sind vor allem junge Menschen, die gleichzeitig eine Vielzahl von psychosozialen Problemen bewältigen müssen.
REBOUND informiert, bringt Jugendliche und Erwachsene ins Gespräch, hilft dabei, falsche Tabus aufzulösen, stärkt die Risikowahrnehmung von Einzelnen und schärft Normen in deren Bezugsgruppen. Das Programm arbeitet intensiv mit Kurzfilmen und erfahrungsorientierten Methoden. In diesen Filmen spielen Jugendliche Szenen rund um typische Erfahrungen im Jugendalter, es sind keine Abschreckungsfilme, sie erfordern eine methodische Bearbeitung. Oft geht es um jugendtypische Risiken; schaut man jedoch genauer hin, geht es in den Filmen einfach um Leben und Lernen, um Themen wie Dazugehörigkeit und Sich-selbst-finden, seine eigenen Grenzen kennen lernen und die Frage, welche Werte eigentlich wichtig sind.
Ziel ist es, dass die Teilnehmenden am Ende des Programmes ihre Stärken kennen und verbalisieren können, selbst besser mit Risiko umgehen (Risikokompetenz) und es wagen in ihren Peer-Gruppen positive soziale Normen durchzusetzen (z.B. „Weniger ist mehr“).
Der Kurs wird von Lehrern oder Menschen aus sozialen Berufen durchgeführt. Unsere Mentoren unterstützen das Programm vor Ort.