Die Frage, was die erste Droge war und wann diese entstand ist schwierig zu beantworten. Grundsätzlich gibt es Pflanzen, die einen Rauschzustand auslösen können schon seitdem Pflanzen auf der Erde wachsen. Man spricht jedoch erst von einer „Droge“, wenn diese konsumiert wird, um einen Rauschzustand (also eine Veränderung des Fühlens und Erlebens) auszuösen. Man geht davon aus, dass schon vor 2,5 Millionen Jahren Vorfahren der Menschen angefangen haben, Alkohol in Form von überreifen Früchten zu essen und so einen Rausch zu erleben. Wein- und bierähnliche gegorene alkoholische Getränke wurden wohl erstmals vor 5000 Jahren im alten Mesopotamien (heute hauptsächlich Irak und Syrien) hergestellt. Die Rauschwirkung des Mohnsaftes (also Opium) ist den Menschen seit 8000 bis 5000 Jahren bekannt. In Mesopotamien und Ägypten waren Rauscherlebnisse Teil religiöser Rituale. Viele Substanzen, die wir heute aufgrund der Rauschwirkung als „Drogen“ bezeichnen, wurden ursprünglich als Arzneimittel entwickelt und eingesetzt.

Stand: 24.04.2012

Autor: Philipp Steinebach

Weiterführende Infos:

Singer, Manferd V, Batra, Anil, & Mann, Karl. (2011). Alkohol und Tabak. Grundlagen und Folgeerkrankungen. Stuttgart-New York: Thieme.
Junglbut, Hans-Joachim (2004). Drogenhilfe. Eine Einführung. Weinheim-München: Juventa.

http://www.drogen-wissen.de/DRUGS/DW_GE/geschichte.shtml

Grundsätzlich gilt: der gleichzeitige Konsum von verschiedenen Drogen (Alkohol ist ja auch eine Droge) ist immer gefährlich. Durch die Wechselwirkung verschiedener Substanzen ist die Wirkung schwierig abzuschätzen. Dazu kommt noch, dass viele illegale Drogen oft verunreinigt sind, was unvorhersehbare Reaktionen bei der Einnahme auslösen kann. Wenn man zum Beispiel Alkohol und Speed gleichzeitig konsumiert, spürt der Konsument die Wirkung von Alkohol weniger, was bei gesteigertem Konsum zur Vergiftung führen kann. Dazu kommt, dass Alkohol, wie Cannabis, Speed oder Ecstasy das Wasser dem Körper entziehen, was Austrocknung und Kreislaufkollaps zur Folge haben kann. Die Wirkung der einzelnen Substanzen kann sich durch den Mischkonsum auch vervielfachen, wie z.B. bei gleichzeitigem Ecstasy- und Speedkonsum. Durch die schwierige Dosierbarkeit besteht hierbei die Gefahr einer Überdosis. Der Organismus wird stark belastet und es treten oft unangenehme psychische und körperliche Begleiterscheinungen, wie Kontroll- und Realitätsverlust oder Angstattacken bis zum Bewusstseinsverlust und Kollaps auf.

Stand: 04.04.2012

Autor: Ede Nagy

Weiterführende Infos:

http://www.drogeninfo-ev.de/

Nein. Zu einer Abhängigkeit oder Sucht gehören mehrere Faktoren, die zusammenspielen: zum Beispiel die Umwelt oder das Milieu, in dem man sich aufgehoben fühlen kann oder aber auch alleine gelassen wird; die Droge selbst, die eine höhere oder niedrigere Wahrscheinlichkeit haben kann, eine Sucht auszulösen; und die eigene Person und Persönlichkeit, die bestimmt, ob man etwas nur aus Spaß macht oder ob man zum Beispiel eine Droge benutzt, um etwas zu vergessen, nicht mehr zu spüren (z.B. Angst, Leeregefühle oder Traurigkeit). All diese und noch mehr Umstände müssen negativ zusammenkommen, um eine Sucht überhaupt zu ermöglichen. Wenn man also aus Neugierde etwas ausprobiert, die Droge nicht missbraucht, um mit negativen Gefühlen klarzukommen, ist die Wahrscheinlichkeit einer psychischen Abhängigkeit kaum gegeben. Allerdings gibt es durchaus Drogen, die selbst nach einmaligem Konsum den Wunsch hervorrufen, die Erfahrung wiederholen zu wollen. Das ist zwar noch keine Sucht, kann aber irgendwann dazu werden. Deshalb ist es wichtig, den eigenen Umgang mit Drogen (auch Alkohol und Tabak) immer kritisch zu hinterfragen („Warum mache ich das?“, Nehme ich mehr als mir gut tut?“, „Kann ich Pausen machen?“ usw.). Eine körperliche Abhängigkeit tritt nach einmaligem Konsum auch nicht auf, da sich der Körper erst an eine Droge gewöhnen muss, um bei deren Ausbleiben einen Entzug hervorzurufen.

Stand: 10.01. 2012

Autor: Katharina Kraus

Weiterführende Infos:

Suchtmedizin kompakt: Suchtkrankheiten in Klinik und Praxis von Felix Tretter von Schattauer

https://www.prop-ev.de/

 

Ja, Drogen wie z.B. LSD aber auch Amphetamine („Speed“), Kokain oder Alkohol können unter bestimmten Umständen Psychosen auslösen. Manche dieser Psychosen verschwinden wieder, wenn die Wirkung der Droge nachlässt. Das kann z.B. infolge einer Überdosis der Fall sein. Manchmal bleiben aber auch Symptome wie Realitätsverlust, Verfolgungsängste, Konzentrationsstörungen oder Schwierigkeiten beim Sprechen über viele Wochen oder sogar Monate bestehen. Dann spricht man von der Krankheit „Schizophrenie“. Diese Krankheit kann durch Drogen ausgelöst werden, wenn Menschen eine Veranlagung dazu haben (z.B. wenn in der Familie ebenfalls jemand an Schizophrenie erkrankt ist). Wer von seinen Eltern und anderen Verwandten weiß, dass diese psychisch erkrankt sind, sollte generell sehr vorsichtig im Umgang mit Alkohol und anderen Drogen sein, d.h. am besten gar nichts konsumieren.

Legale Drogen wie Alkohol, Nikotin, Koffein kann man – wenn man die staatlichen Vorgaben, wie zum Beispiel ein ausreichend hohes Alter erfüllt – selbst im Laden kaufen oder in Gaststätten konsumieren.
Für illegale Drogen gibt es meistens Händler, sogenannte Dealer, die die Droge illegal, also unerlaubt, z.B. aus dem Ausland, wo die Kontrollen nicht so hoch sind, einschmuggeln. Werden sie nicht erwischt, können sie ihren Stoff anbieten. In Deutschland ist der Handel mit oder die Abgabe von illegalen Drogen strafbar.
Sogenannte „weiche“ illegale Drogen wie zum Beispiel Cannabis sind in manchen anderen Ländern eingeschränkt erlaubt, deswegen fahren manche Leute als „Drogentouristen“ in diese Länder, um dort zu konsumieren. Außerdem kann man pflanzliche Drogen auch selbst anbauen, man benötigt ja keine besonderen chemischen Kenntnisse oder ein Laboratorium. So werden in manchen Freundeskreisen Drogen ausgetauscht. Manche Pflanzen oder Pilze, sogenannte „Biodrogen“ wachsen auch einfach in der Natur.
Ein Zwischending sind zum einen rezeptpflichtige Medikamente, die suchterzeugend sind und illegal, wenn man sie von irgendjemandem angeboten bekommt, aber legal, wenn ein Arzt sie einem verschreibt und man sie mit dem Rezept aus der Apotheke abholt (zum Beispiel Morphium, bestimmte Schlaftabletten, aufputschende Medikamente wie Methylphenidat oder Beruhigungsmittel wie Tavor©).
Außerdem bewegen sich auch „neue“ Drogen, die gerade erst entdeckt wurden, in dieser Grauzone. Sie stammen zum Beispiel aus wissenschaftlichen Laboratorien und im Versuch dort wurden gewisse Wirkungen beobachtet. Deswegen kann man in bestimmten Netzwerken und Kreisen, wenn man ausreichend Fachwissen mitbringt und die Namen der chemischen Substanzen kennt, solche „neuen“ Drogen bis zu deren Einteilung in legal oder illegal (= Aufnahme in das Betäubungsmittelgesetz) bekommen und wie ein Versuchskaninchen an sich selbst ausprobieren, ohne dass man weiß, wie sie eventuell auf Körper und Geist wirken.

Stand: 07.06.2011

Autor: Katharina Kraus

Weiterführende Infos:

http://de.wikipedia.org/wiki/Bet%C3%A4ubungsmittel

http://www.wgg-neumarkt.de/texte/drogen.php

http://de.wikipedia.org/wiki/Drogenhandel

Einmal süchtig – immer süchtig? Sucht hängt von vielen Faktoren ab: zum Beispiel von der Psyche, vom Körper und von der Umwelt. Jeder dieser Faktoren kann jemandem, der einmal süchtig war, zum Verhängnis werden. Vor allem aber werden durch regelmäßigen, intensiven Konsum von Alkohol und anderen Drogen im Gehirn Gedächtnisinhalte angelegt. An diese Inhalte kann sich das Gehirn auch nach langer Zeit immer noch „erinnern“, selbst wenn der ehemals Abhängige schon lange keine suchterzeugenden Substanzen mehr genommen hat. Dies nennt man auch „Suchtgedächtnis“. Es kann also passieren, dass man als Ex-Abhängiger wieder in sein altes Verhalten rutscht, wenn man sogar nur ein einziges mal wieder eine Droge nimmt (vor allem diejenige Substanz, von der jemand süchtig war). Verantwortlich hierfür ist das schon erwähnte Suchtgedächtnis, welches auch nach Jahren ohne den Konsum von Alkohol und anderen Drogen einen sehr starken Wunsch hervorrufen kann, diese Substanzen erneut zu konsumieren. Aber es gibt auch Ex-Abhängige z.B. ehemalige Alkoholiker, denen es gelingt, nach jahrelanger Sucht nur sehr selten ein Glas eines alkoholhaltigen Getränks zu trinken ohne rückfällig zu werden, d.h. wieder täglich zu trinken. Das gelingt aber nicht allen Ex-Abhängigen. Für viele bleibt also nur der totale Verzicht, lebenslang.

Stand: 08.06.2011

Autor: Katharina Kraus

Weiterführende Infos:

http://de.wikipedia.org/wiki/Abh%C3%A4ngigkeitssyndrom

Die Schmerztherapie: interdisziplinäre Diagnose- und Behandlungsstrategien. Diener, Maier (Hg.). Elsevier & Fischer Verlag, 2009

Birgitta Kolte & Henning Schmidt-Semisch (2005). Kontrollierter Drogenkonsum: Ein prekäres Paradigma? In: Legnaro, A./Schmieder, A. (Hg.): Kontrollierter Drogenkonsum – Drogenkonsum als Lebenskontrolle. Jahrbuch Suchtforschung, Bd. 5, LIT Verlag: Münster.

Bei der Musterung wird die zu musternde Person nach Drogenkonsum befragt. Ob Drogenkonsum zugegeben wird oder nicht, ist letztlich die eigene Entscheidung. Räumt man Drogenkonsum ein oder besteht der Verdacht, dass die Person Drogen nehmen könnte, wird ein Drogenscreening im Urin durchgeführt. Fällt dieses Screening positiv aus, lassen sich also Drogen im Urin nachweisen, wird meistens ein zweiter Musterungstermin (z.B. sechs Monate später) anberaumt. Der Urintest auf Drogen kann also einfach so durchgeführt werden; es liegt im Ermessen der musternden Personen, ob dies geschieht. Unter Umständen wird dann auch ein Gespräch mit einem Psychologen oder Psychiater gefordert, der z.B. prüfen soll, inwieweit ein Substanzmissbrauch oder eine Abhängigkeit besteht. Es kann allerdings auch vorkommen, dass Informationen über ein bestehendes Suchtproblem dann an die Führerscheinbehörde weitergegeben werden. Dies hat dann zur Folge, dass eine MPU (Medizinisch-Psychologische Untersuchung) gefordert wird (falls derjenige eine Fahrerlaubnis besitzt).

GHB ist die Abkürzung für Gammahydroxybuttersäure, GBL ist ein Vorläufer von GHB und wird im Körper nach Einnahme zu GHB verstoffwechselt, das heißt umgewandelt.
Einerseits werden diese Stoffe in der Medizin als Narkosemittel eingesetzt, andererseits sind sie seit einiger Zeit unter dem Namen „Liquid Ecstasy“ bekannt, obwohl sie mit dem „normalen“ XTC (Ecstasy bzw. MDMA) chemisch und in der Wirkweise nichts zu tun haben.
In niedrigen Dosen wirken GHB und GBL ähnlich wie Alkohol stimulierend, stimmungsaufhellend, aufputschend und enthemmend. In höheren Dosen dämpfen die beiden Mittel, machen teilnahms- und willenlos, wirken stark einschläfernd und rufen Bewusstlosigkeit hervor.
GHB und GBL wirken je nach Dosis auf körpereigene Botenstoffe vor allem im Gehirn, deren aufputschende (geringe Dosis) oder dämpfende Wirkung (höhere Dosis) sie verstärken. Bei Überdosierung oder in Mischung mit anderen Drogen wie Alkohol, Heroin, Kokain etc. können gefährliche Nebenwirkungen auftreten, die bis zum Atemstillstand führen können. Außerdem werden GHB und GBL als sogenannte K.O.-Tropfen missbraucht, d.h. sie wurden im Zusammenhang mit Vergewaltigungen eingesetzt.
GHB unterliegt im Gegensatz zu GBL dem Betäubungsmittelgesetz.

Stand: 31.10.2011

Autor: Katharina Kraus

Weiterführende Infos:

http://www.partypack.de/ghb.40.0.html

http://www.aerzteblatt.de/int/article.asp?id=61380

http://www.drug-infopool.de//?s=liquid+ecstasy

https://www.thieme-connect.com/DOI/DOI?10.1055/s-0029-1245885

Als K.O.-Tropfen bezeichnet man grundsätzlich alle Flüssigkeiten, die jemanden gegen dessen Willen betäuben könnten oder dessen freie Willensentscheidung einschränken. Als K.O. könnten zum Beispiel Beruhigungsmittel wie Benzodiazepine, aber auch Betäubungsmittel wie Liquid XTC (GHB/GBL) verwendet werden.
K.O.-Tropfen bedeutet: Knock-out-Tropfen. Sie sind dadurch bekannt geworden, dass sie Partygästen unbemerkt in die Getränke gemischt wurden und die dadurch wehrlosen und betäubten Opfer ausgeraubt oder vergewaltigt wurden. Wie viele solcher Vorfälle es tatsächlich gegeben hat, ist nicht klar. Einerseits haben viele der Betroffenen meist auch große Mengen Alkohol zu sich genommen, andererseits sind einige der verwendeten K.O.-Tropfen nicht sehr lange im Blut nachweisbar. Die Betroffenen werden oft zunächst durch die Tropfen aufgeputscht, danach teilnahmslos und schließlich bewusstlos; sie können sich oft nach dem Vorfall an nichts mehr erinnern. Da besonders die Mischung der in den K.O.-Tropfen enthaltenen Substanzen mit Alkohol schwere Nebenwirkungen haben kann, sollte man bei jedem Verdacht sofort den Notarzt rufen! Das Verwenden von K.O.-Tropfen ist strafbar.

Stand:30.10. 2011

Autor: Katharina Kraus

Weiterführende Informationen:

http://www.telegraph.co.uk/news/uknews/crime/6440589/Date-rape-drink-spi…

http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=64656

http://www.ko-tropfen-nein-danke.de/

http://www.partypack.de/k-o-tropfen.137.0.html

http://www.frauengesundheitsportal.de/themen/gewalt/informationen-materi…

Die Engelstrompete (Brugmansia) wächst in der Natur ohne menschliches Zutun. Engelstrompete zu besitzen, einzunehmen sowie der An- und Verkauf ist in Deutschland nicht illegal. Das kommt daher, dass die Engelstrompete rechtlich als „Zierpflanze“ bezeichnet wird. Weil der Gebrauch der Engelstrompete jedoch schwere psychische Störungen hervorrufen kann und oftmals tödlich endet, ist sie in vielen Ländern, z.B. den USA inzwischen verboten.

Wie bei allen „Naturdrogen“, ist die Engelstrompete sehr schwer dosierbar. Die größte Gefahr der Engelstrompete besteht in sogenannten psychotischen Ausnahmezuständen, die einen, aufgrund des stundenlang anhaltenden Verlustes der Steuerungs- und Orientierungsfähigkeit, in lebensbedrohliche Lagen führen kann. Nicht selten landen Konsumenten in solchen Zuständen auch in der Psychiatrie oder im Krankenhaus. Merke: Die Engelstrompete ist nicht dosierbar, so dass die Risiken enorm groß sind!

Stand: 15.03. 2012

Autor: Philipp Steinebach