Alkohol

Alkoholische Getränke sind seit Jahrtausenden fester Bestandteil unserer Kultur. Ob zum Essen, bei Anlässen zum Feiern oder zur Entspannung im Alltag – Alkohol ist fast immer mit im Spiel. Von Kultur zu Kultur ist das unterschiedlich. In manchen arabischen Ländern ist der Konsum von Alkohol nicht so verbreitet wie in vielen westlichen Ländern. In Saudi-Arabien ist der Besitz von Alkohol sogar verboten und der Handel und Schmuggel kann mit dem Tod bestraft werden.
Alkohol wird in seiner Reinform als Ethanol bezeichnet und in der Chemie mit EtOH abgekürzt. Ethanol wird hauptsächlich für die Trinkalkoholproduktion verwendet und ist Bestandteil in Genussmitteln wie Wein, Bier und Likör. Neben der Verwendung als Rausch- und Genussmittel wird Ethanol auch in der Medizin und Industrie verwendet.

Alkohol gelangt schnell in den Blutkreislauf. Die Alkoholkonzentration im Blut wird in Promille angegeben. Es gibt sogenannte Promillerechner im Internet. Mit diesem kann man die genauen Effekte einer bestimmten Menge Alkohol auf den Körper feststellen. Der Körper baut etwa 0,1 Promille pro Stunde ab. Die Zeit, bis man wieder nüchtern ist, kann also relativ leicht errechnet werden.

Gärungsprozess: ein biochemischer Prozess, bei dem Kohlenhydrate zu Ethanol und Kohlenstoffdioxid abgebaut werden: Bier, Wein & Sekt

Destillation: ein chemischer Vorgang bei dem Wasser entzogen wird, um den Alkoholgehalt zu erhöhen: verschiedene Schnäpse, wie z.B. Whiskey Mischung aus verschiedenen Inhaltsstoffen: z.B. Liköre, die aus Früchten oder Kräutern hergestellt werden, Cocktails & branntweinhaltige Getränke, wie z.B. Alkopops.

Der Alkoholgehalt eines Getränks wird in Volumenprozent (Vol.%) angegeben. Für den Verkauf von Alkohol gelten in Deutschland unterschiedliche Altersgrenzen (Informationen zum Thema Jugendschutz und Alkoholabgabe unter: www.alkohol-abgabe-trainer.de):

  • Bier, Wein, Sekt ab 16 J.
  • Schnäpse ab 18 J.
  • Branntwein und Alkopops ab 18 J.

Was spielt bei der Wirkung eine Rolle?

  • die psychische Verfassung
    die momentane Stimmung
  • die Person: „kenn ich mein eigenes Limit? Weiß ich, wann ich Schluss machen muss?“
  • die Umgebung: „bin ich alleine oder mit anderen zusammen?“

Sätze wie „Bier auf Wein, das lass sein – Wein auf Bier, das rat´ ich dir“ oder auch „Alkohol wärmt den Körper“ sind weit verbreitet aber entsprechen oftmals nicht der Wahrheit.

Wieso trinken Menschen Alkohol?

Menschen trinken Alkohol, weil sie sich dann weniger gehemmt im Umgang mit anderen fühlen, sie wollen den Stress vergessen und einfach entspannen. Sie denken nicht gleich an die Folgen, an die Übelkeit und den „Kater“ am nächsten Morgen. In der Clique fühlt man sich „cool“ und wird als „trinkfest“ bezeichnet, wenn man viel verträgt.

Risiken

Aus pharmakologischer Perspektive ist Alkohol ein Zellgift. Es kann bereits in kleinen Mengen bei Kindern und Jugendlichen Schäden anrichten. Der Körper braucht bestimmte Enzyme zum Abbau des Alkohols. Diese stellt er erst dann vermehrt her, wenn mehrmals eine größere Menge Alkohol getrunken wurde. Für Kinder und Jugendliche ist die Gefahr einer Vergiftung genau deshalb größer. Bei riskantem Konsum werden das Gehirn, die inneren Organe und das Nervensystem geschädigt. Die Konzentration lässt immer mehr nach und das Gedächtnis verschlechtert sich. Es kann zu Veränderungen der Persönlichkeit und Wahnvorstellungen kommen.

Das Alkoholverbot für Fahranfänger gilt für Fahrer bis zum 21. Lebensjahr und für alle Fahranfänger während der gesamten Probezeit.

Für alle anderen Verkehrsteilnehmer gilt:

  •  ab 0,5 Promille muss man mit Strafen rechnen- ein Bußgeld kann anfallen und die Fahrerlaubnis kann entzogen werden
  • ab 0,3 Promille kann man sich strafbar machen, wenn während der Fahrt alkoholbedingte Fahrfehler (z.B. Schlangenlinien, Rotlichtampelverstoß, Abbiegefehler, Abkommen von der Fahrbahn), persönliche Ausfallerscheinungen (z.B. veränderte Pupillenreaktion) auftreten oder es zu einem Unfall kommt
  • im Falle eines Unfalles, kann einem alkoholisierten Fahrer auch bei weniger als 0,5 Promille eine Teilschuld zugesprochen werden, auch wenn er/sie den Unfall nicht verursacht hat
  • ab 1,1 Promille ist man absolut fahruntüchtig und begeht immer eine Straftat – die Fahrerlaubnis wird sofort entzogen
  • » Drogenscreening
  • » Bußgeld- bzw. Strafverfahren
  • » bis zu 5 Jahre Führerscheinsperre
  • » bis zu 7 Punkte im Verkehrszentralregister Flensburg
  • » lange Prozedur bis zur Wiedererlangung des Führerscheins
  • » Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU)
  • » Verlängerung der Probezeit um 2 Jahre

(siehe auch: Bundesministerium für Justiz)

Kontrollierter und medizinischer Gebrauch

Es gibt viele Gelegenheitskonsumenten, die Alkohol trinken ohne negative Folgen, wie „Filmrisse“, Übelkeit oder Probleme mit der Polizei zu erleben. Die Übergänge zum problematischen Konsum sind aber wie bei jeder Droge fließend. Auf jeden Fall kommt es darauf an, dass Konsumenten sich selber kritisch beobachten und darauf achten, dass sie viele andere Möglichkeiten haben ihre Freizeit zu verbringen und Probleme zu bewältigen. Den Umgang mit Alkohol muss man lernen. Auch die eigenen Grenzen muss man erst kennen lernen – das ist nicht einfach „naturgegeben“. Es ist sinnvoll sich an Trinkmengen „heranzutasten“ und auf einer Party nicht einfach alles zu konsumieren was vorhanden ist, nur um mitzuhalten. In den REBOUND Kursfilmen findet man gute Beispiele für verschiedene Arten des Umgangs mit Alkohol und auch anderen Drogen – positive und negative, so wie es im Leben eben ist.
Unproblematisch ist der „Gebrauch“ von Alkohol als Bestandteil von Medikamenten, meist als Konservierungs- und Lösungsmittel.

Problematischer Gebrauch

Unter „problematischem Gebrauch“ versteht man den Alkoholkonsum in ganz bestimmten Situationen:

  •  im Straßenverkehr (insbesondere während der Probezeit)
  • während der Arbeit im Sport, weil die Verletzungsgefahr erhöht ist
  • bei gleichzeitiger Einnahme von manchen Medikamenten
  • Alkohol in Kombination mit manchen anderen Drogen

Alkoholgebrauch kann auch zu medizinischen und psychologischen Problemen führen.

  • man muss immer mehr trinken, um den gewünschten Effekt zu erzielen
  • man fühlt sich nicht mehr wohl, wenn man keinen Alkohol trinkt
  • man braucht Alkohol, um negative Gefühlen zu verdrängen
  • man hat das ständige Bedürfnis Alkohol zu trinken und wird bereits von anderen gebeten weniger zu trinken
  • man kann das Trinken nicht mehr reduzieren, kann nicht mehr „nein“ sagen

Problematisch ist auch jede Form des Wett- und Kampftrinkens, um z.B. die Cliquenhierarchie zu beweisen. Bei exzessivem Konsum wie z.B. dem „Koma-Saufen“ (Binge-Drinking) ist das Gesundheitsrisiko noch viel höher als bei geringem Konsum!

Zahlen und Fakten

25 % der 17- 18- Jährigen haben noch nie Alkohol getrunken.

Die große Mehrheit der 12- 17- jährigen verfügt über ein gesundheitlich risikoarmes Konsummuster
Aktuell konsumieren 6,2 % der Jugendlichen eine riskante Menge an Alkohol
Der Anteil von Jugendlichen, die einen gefährlichen Konsum  aufweisen, liegt  bei 2,0%
Männliche Jugendliche weisen einen höheren Alkoholkonsum auf als weibliche Jugendliche
17, 4 % aller Jugendlichen (22% Jungen und 13% Mädchen) sind im Jahr 2008 regelmäßige Konsumenten (1 x wöchentlich).  

Quellen

Böckem J.und Jungaberle H. mit Jork I. und Kluttig J. (2015). High Sein. Ein Aufklärungsbuch. Berlin: Rogner & Bernhard GmbH & Co. Verlags KG.

www.drogenbeauftragte.de/fileadmin/dateien-dba/Drogenbeauftragte/2_Themen/1_Drogenpolitik/2_Initiativen/DAS_2015_Basis-Bericht_fin.pdf