Spielt Cannabis eine Rolle beim Doping?
Das IOC hat seit Januar 1999 die Anwendung von Cannabis für die Olympischen Spiele verboten. Auf der Verbotsliste der WADA ist Cannabis unter den für Wettkämpfen verbotenen Stimulanzien aufgeführt.
Die Anwendung von Cannabis führt eigentlich nicht zu einer Verbesserung sportlicher Höchstleistungen. Allerdings kann aufgrund der beruhigenden Wirkung ein Athlet in gefährlichen Sportarten riskobereiter in den Wettkampf gehen, was womöglich dann auch zu einem besseren Ergebnis führen kann. In Spielsportarten kann ein Sportler unter Umständen nach dem Konsum von Cannabis seine Mitspieler gefährden, da er eventuell ein höheres Risiko in Zweikämpfen eingeht. Vor allem in Motorsportarten, im Skiabfahrtslauf und ähnlich gefährlichen Sportarten geht ein Cannabis konsumierender Athlet unter Umständen ein höheres Unfallrisiko ein. Darüber hinaus kommt es bei höherer Dosierung zu einer Verschlechterung der Koordination.
Der Konsum von Cannabis ist möglicherweise noch wochenlang, je nach Konzentration auch monatelang nachweisbar. Eine positive Wettkampfkontrolle kann also auch möglich sein, wenn Cannabis lange vorher konsumiert wurde. Es kann sogar schon zu einer gefährlichen Situation kommen, wenn sich der Sportler in einer Discothek aufhält, in der z. B. Marihuana geraucht wird und er dadurch passiv die Substanz Tetrahydrocannabinol (THC) aufnimmt. Eine Probe wird allerdings nur positiv bewertet, wenn sie den Grenzwert von 15 ng/ml im Urin übersteigt. Der nachgewiesene Konsum von Cannabis zieht strafrechtliche, gegebenenfalls auch verbandsinterne disziplinarische Maßnahmen nach sich.
Weiterführende Infos:
http://www.nada-bonn.de/praevention/achtung-dopingfalle/