Wie genau ist biophysiologisch der Trainingseffekt in Bezug auf Alkoholkonsum?
Der sogenannte „Trainigseffekt“ in Bezug auf Alkohol beruht auf der Veränderung bestimmter Rezeptoren im Gehirn. Beim Trinken von Alkohol wird ein Botenstoff ausgeschüttet, der die Wirkungen von Alkohol verursacht. Dieser Botenstoff heißt GABA (Gammaaminobuttersäure) und muss an einen Rezeptor andocken, um wirken zu können. Bei vermehrtem und zeitlich gehäuftem Alkoholkonsum versucht der Körper, die „Überschwemmung“ mit GABA zu reduzieren, indem er einfach sehr viele Rezeptoren wegnimmt und so das GABA weniger Möglichkeiten hat, seine Wirkung zu vermitteln. Um die gleiche Wirkung beim Trinken zu erzielen wie jemand „ungeübtes“ muss der „Trainierte“ den „Beschuss“ auf die verbliebenen Rezeptoren erhöhen und mehr trinken. Dieser Effekt wird so immer stärker und die Person „verträgt“ immer mehr. Seine gefährlichen und schädigenden Wirkungen verliert der Alkohol jedoch nicht und richtet so bei erhöhtem Konsum auch mehr Schaden an. Es kommen aber auch noch Veränderungen in der Leber hinzu: Beim regelmäßigen Trinken erhöht der Körper jene Enzyme in der Leber, die den Alkohol abbauen. Es kann dann mehr Alkohol in kürzerer Zeit abgebaut, d.h. aus dem Körper ausgeschieden werden.
Stand: 30.01. 2012
Autor: Katharina Kraus
Weiterführende Infos:
Alkohol und Alkoholfolgekrankheiten: Grundlagen – Diagnostik – Therapie von Alexander Schneider, Manfred V. Singer und Stephan Teyssen
Pharmakologie und Toxikologie: Arzneimittelwirkungen verstehen – Medikamente gezielt einsetzen von Heinz Lüllmann, Klaus Mohr und Lutz Hein