Es gibt Studien, die für sehr geringen Alkoholkonsum eine gefäßschonende Wirkung beschreiben; Alkohol soll demnach helfen, Schlaganfälle und Herzinfarkte durch eine bessere Durchblutung und weniger verstopfende Ablagerungen in den Gefäßen zu vermeiden. Allerdings können die gesundheitlichen Risiken die guten Wirkungen bei weitem übertreffen und diese Wirkungen sind nur bei geringen Mengen beschrieben. Alkohol kann Leber, Gehirn und den Magen-Darm-Trakt erheblich schädigen und ist deshalb keine Medizin und kein Ersatz für einen gesunden Lebenswandel und viel Sport.

Stand: 08.06.2011

Autor: Katharina Kraus

Weiterführende Infos:

Singer, Manfred V. & Teyssen, Stephan (2002). Moderater Alkoholkonsum – Gesundheitsförderlich oder schädlich? Dtsch Arztebl; 99(16): A-1103 / B-916 / C-858. Online unter: http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=31285

http://de.wikipedia.org/wiki/Ethanol#M.C3.B6gliche_positive_gesundheitli…

http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2004/0210/007_alkohol.jsp

https://www.apotheken-umschau.de/Ernaehrung/Ist-Alkohol-in-Massen-gesund-517025.html

Der Einfluss von geringem Alkoholkonsum auf die Verdauung nach einer üppigen Mahlzeit ist bisher kaum wissenschaftlich untersucht worden. Auch wenn der Verdauungsschnaps das subjektive Wohlbefinden erhöht, lässt sich nicht sicher sagen, wie er sich körperlich auswirkt.
Die einzige dazu durchgeführte Studie (mit Käsefondue) hat lediglich festgestellt, dass die Verweildauer der Nahrung im Magen zunimmt, wobei offenblieb, ob das nun die Nährstoffaufnahme verbessert oder nicht. Negative Effekte wie Sodbrennen oder Blähungen erlebten die schnapstrinkenden Teilnehmer der Studie jedenfalls nicht, also scheint der Verdauungsschnaps zumindest nicht zu schaden.
Anders ist es bei Kräuterschnäpsen. Mit Inhaltsstoffen wie Anis, Enzianwurzel, Wermut, Löwenzahn oder Ähnlichem regen sie die Verdauung an. Genauso gut könnte man natürlich auch einfach einen Tee trinken.

Weiterführende Infos:

Die Studie (und daran anschließende Fachdiskussion):
http://www.bmj.com/content/341/bmj.c6731

Dazu ein Artikel in der Ärztezeitung:
http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/neuro-psychiatrische_kra…

Welche Menge Alkohol tödlich wirkt, hängt von vielen Faktoren ab, z. B. Geschlecht, Alter, Toleranzentwicklung und körperliche Voraussetzungen des Trinkenden. Ein Schätzwert sind 3 bis 6 Promille, wobei Schwankungen nach oben und unten möglich sind. In diesen Konzentrationen kann die toxische (giftige) Wirkung des Alkohols zu Atemlähmungen und/oder Kreislaufversagen führen, so dass ohne medizinische Behandlung nach einem (mehrstündigem) Koma der Tod eintritt. Schon bei weniger Promille kann die Alkoholvergiftung tödlich verlaufen, beispielsweise bei Bewusstlosigkeit durch Unterkühlung (die Blutgefäße in der Haut erweitern sich durch den Alkohol und mehr Wärme wird an die Umgebung abgegeben) oder wenn Erbrochenes in die Lunge gerät und zum Ersticken führt.

Stand: 20.06.2011

Autor: Scheller

Weiterführende Infos:

Alkoholvergiftung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Alkoholvergiftung

https://www.kenn-dein-limit.de/alkohol/haeufige-fragen/was-passiert-bei-wie-viel-promille/

Ja. Alkoholkonsum vor dem Schlafengehen kann die Müdigkeit erhöhen und die Zeit bis zum Einschlafen verkürzen. Dementsprechend “behandelt” sich auch ein großer Teil der Menschen mit Einschlafproblemen auf diese Weise. Allerdings ist die Anwendung nicht ohne Nebeneffekte: obwohl man schneller einschläft, sinkt die Qualität des Schlafes vor allem in der zweiten Nachthälfte (bei höheren Dosen), was am nächsten Tag zu Leistungseinbußen führen kann. Außerdem kann sich (wie bei allen Schlafmitteln) vergleichsweise schnell eine Abhängigkeit ausbilden, auch weil bei regelmäßigem Konsum höhere Mengen nötig sind, um denselben sedierenden (müde machenden) Effekt zu erzielen. Der Körper gewöhnt sich dann an die Wirkung des Alkohols, so dass zunehmend mehr Alkohol getrunken werden muss, um den gleichen Effekt zu haben.

Und warum hilft Alkohol beim Einschlafen?

Nun, Ethanol wirkt auf den Hirnstoffwechsel bzw. Rezeptoren im Gehirn (sogenanntes Gamma-Aminobuttersäure-Neurotransmittersystem). Die Aktivierung dieses Systems verringert die Aktivität von anderen Systemen: Man kann sich entspannen, man macht sich weniger Sorgen, das Stresslevel sinkt.

Stand: 20.06.2011

Autor: Scheller

 

Weiterführende Infos:

Ja, Drogen wie z.B. LSD aber auch Amphetamine („Speed“), Kokain oder Alkohol können unter bestimmten Umständen Psychosen auslösen. Manche dieser Psychosen verschwinden wieder, wenn die Wirkung der Droge nachlässt. Das kann z.B. infolge einer Überdosis der Fall sein. Manchmal bleiben aber auch Symptome wie Realitätsverlust, Verfolgungsängste, Konzentrationsstörungen oder Schwierigkeiten beim Sprechen über viele Wochen oder sogar Monate bestehen. Dann spricht man von der Krankheit „Schizophrenie“. Diese Krankheit kann durch Drogen ausgelöst werden, wenn Menschen eine Veranlagung dazu haben (z.B. wenn in der Familie ebenfalls jemand an Schizophrenie erkrankt ist). Wer von seinen Eltern und anderen Verwandten weiß, dass diese psychisch erkrankt sind, sollte generell sehr vorsichtig im Umgang mit Alkohol und anderen Drogen sein, d.h. am besten gar nichts konsumieren.

Leider kann man darauf keine einfache Antwort geben, sondern muss über beide Drogen genauer nachdenken. Mit „schlimm“ ist wohl „gefährlich“ gemeint. Beide Drogen haben eigene und ganz unterschiedliche Risiken. Die Tatsache, dass Cannabis (Marihuana, Dope) für den Körper weniger gefährlich ist, heißt nicht, dass es die einfachere Droge ist, weil sie viele psychische Risiken mit sich bringt.

Beim Konsum von Drogen (legale oder illegale psychoaktiven Substanzen) spielen immer verschiedene Dinge zusammen: Es gibt körperliche, psychische und soziale Risiken, die man kennen sollte. Die körperliche „Giftigkeit“ ist beispielsweise bei Alkohol größer. Die sozialen Gefahren sind beim Kiffen größer: man kommt leichter mit dem Gesetz in Konflikt und eher mit anderen Drogen in Kontakt.

Beispiele: Alkohol ist zwar fast überall legal erhältlich, ist aber trotzdem ein Zellgift, das bereits in kleinen Mengen Schäden anrichten kann. Wer riskant trinkt (also regelmäßig oder sehr viel) schädigt das Gehirn, die inneren Organe und das Nervensystem.

Cannabis, andererseits, ist eine illegale Droge, was bedeutet, dass man gegen das Gesetz verstößt, wenn man es kauft oder besitzt. Und wenn Cannabis geraucht wird, nimmt man die gleichen Giftstoffe wie beim Zigarettenrauchen zu sich und schädigt die Lunge. Außerdem besteht die Gefahr, dass einige Menschen sogar bei einmaligem Konsum eine Psychose entwickeln (das ist eine schwere psychische Erkrankung).

Das Suchtpotential ist bei Alkohol und Cannabis ähnlich groß, wobei Cannabis eher zu psychischer Abhängigkeit führt – besonders, wenn man durch das Kiffen immer wieder einen Anlass sucht, sich vor der eigenen Realität zu drücken oder Probleme zu vergessen. Es gibt immerhin über 250.000 Cannabis-Abhängige Menschen, die in Deutschland behandelt werden.
Und wer zu viel trinkt kann eine sehr starke körperliche Sucht entwickeln, bei der sehr unangenehme Entzugssyndrome auftreten.

Es ist also von Mensch zu Mensch verschieden, welche der beiden Drogen gefährlicher ist. Und das hängt auch davon ab, was man über beide Drogen weiß und wie gut man sich selbst kennt.

Stand: 27.10.2011

Autor: Vanessa Gordon

Für das Jahr 2010 liegen die Zahlen für Personen zwischen 10 und 20 Jahren vor, die im Krankenhaus wegen einer Alkoholvergiftung behandelt wurden. 2010 mussten sich ca. 26.000 Jugendliche in diesem Alter einer Behandlung unterziehen. Für das Jahr 2009 liegen genauere Zahlen vor: im Alter von 10 – 20 Jahren wurden 26.428 Personen erfasst, für das Alter von 20 – 25 Jahren 11.258 Personen und von 25 – 30 Jahren 7159. Das macht insgesamt für 2009 ca. 45.100 Behandlungen von Personen mit der Diagnose „akute Alkoholintoxikation“ im Alter von 10 – 30. Prozentual kann man das nicht genau angeben, da ja eine Person mehrmals behandelt worden sein könnte. Zum Bingedrinking gibt es keine so gute Datenlage, da diese Zahlen auf Eigenangaben in Befragungen beruhen und nicht, anders als Krankenhausaufenthalte, objektiv erfasst werden können. Hier habe ich eine Zahl aus dem Jahr 2007 gefunden, wonach 26% der befragten Jugendlichen angaben, in den letzten 30 Tagen ein Bingedrinking-Erlebnis gehabt zu haben. Andere Befragungen aus dem selben Jahr kamen auf ein Ergebnis von 19% bei den 12-17jährigen.

Stand: 31.01.2012

Autor: Katharina Kraus

Weiterführende Infos:

http://www.bag-jugendschutz.de/PDF/alkohol-dossier.pdf

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/Gesundheit/Krankenhaeuser/Aktuell,templateId=renderPrint.psml

http://www.zeit.de/online/2007/14/alkoholmissbrauch

https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Gesundheit/Krankenhaeuser/Tabellen/DiagnoseAlkoholJahre.html

Der sogenannte „Trainigseffekt“ in Bezug auf Alkohol beruht auf der Veränderung bestimmter Rezeptoren im Gehirn. Beim Trinken von Alkohol wird ein Botenstoff ausgeschüttet, der die Wirkungen von Alkohol verursacht. Dieser Botenstoff heißt GABA (Gammaaminobuttersäure) und muss an einen Rezeptor andocken, um wirken zu können. Bei vermehrtem und zeitlich gehäuftem Alkoholkonsum versucht der Körper, die „Überschwemmung“ mit GABA zu reduzieren, indem er einfach sehr viele Rezeptoren wegnimmt und so das GABA weniger Möglichkeiten hat, seine Wirkung zu vermitteln. Um die gleiche Wirkung beim Trinken zu erzielen wie jemand „ungeübtes“ muss der „Trainierte“ den „Beschuss“ auf die verbliebenen Rezeptoren erhöhen und mehr trinken. Dieser Effekt wird so immer stärker und die Person „verträgt“ immer mehr. Seine gefährlichen und schädigenden Wirkungen verliert der Alkohol jedoch nicht und richtet so bei erhöhtem Konsum auch mehr Schaden an. Es kommen aber auch noch Veränderungen in der Leber hinzu: Beim regelmäßigen Trinken erhöht der Körper jene Enzyme in der Leber, die den Alkohol abbauen. Es kann dann mehr Alkohol in kürzerer Zeit abgebaut, d.h. aus dem Körper ausgeschieden werden.

Stand: 30.01. 2012

Autor: Katharina Kraus

Weiterführende Infos:

Alkohol und Alkoholfolgekrankheiten: Grundlagen – Diagnostik – Therapie von Alexander Schneider, Manfred V. Singer und Stephan Teyssen
Pharmakologie und Toxikologie: Arzneimittelwirkungen verstehen – Medikamente gezielt einsetzen von Heinz Lüllmann, Klaus Mohr und Lutz Hein

Eine Bierbong (oft auch Bierstürzer oder Saufmaschine) ist ein Gerät mit dem man große Mengen Alkohol auf einmal trinken kann.

Sie besteht meist aus einem Schlauch, der mit einem Trichter verbunden ist. Das Ende des Schlauchs wird, oft mit einem Ventil, abgedichtet. Schlauch und Trichter werden mit alkoholischen Getränken gefüllt. Das Ende des Schlauchs wird an den Mund angesetzt und der Trichter in die Höhe gehalten. Durch das Öffnen des Ventils kommt das Getränk schnell aus dem Schlauch, wodurch viel Alkohol in kurzer Zeit getrunken werden kann.
Bei einer anderen Variante wird ein Plastikschlauch in eine mit Alkohol gefüllte Flasche gesteckt. Dadurch kann viel Flüssigkeit auf einmal aus der Flasche fließen.

Durch das sehr schnelle Trinken von großen Mengen alkoholischer Getränke wird es schwierig abzuschätzen, wie viel Alkohol man schon getrunken hat. Das macht es problematisch, die Wirkung des Alkohols zu kontrollieren. Der Organismus hat keine Zeit auf einmal so viel Alkohol abzubauen und es tritt eine massive Betrunkenheit bis zum Erbrechen und Koma ein. Oft werden Bierbongs in Verbindung mit Trinkspielen verwendet, wodurch häufig die getrunkene Menge unterschätzt wird.

Stand: 15.03.2012

Autor: Philipp Steinebach

Weiterführende Infos:

http://de.wikipedia.org/wiki/Bierbong

http://www.suchtmittel.de/info/bier/001538.php

Die Frage, ob Alkohol statt Wasser in der Shisha schlimmere Auswirkungen hat, ist nicht einfach zu beantworten, da es bisher nicht untersucht wurde.

Die Funktionsweise einer Shisha ist folgendermaßen: in einer Shisha oder Wasserpfeife wird Tabak, oder Cannabis geraucht. Der entstehende Rauch wird durch einen mit Flüssigkeit, meist Wasser, gefüllten Behälter gezogen. Dadurch wird der Rauch gekühlt und leicht gefiltert.

Wird nun Alkohol statt Wasser in die Shisha gefüllt, so kann der heiße Rauch bewirken, dass Alkohol verdampft und eingeatmet wird. Alkohol kann nicht nur durch den Magen in den Organismus aufgenommen werden, sondern auch durch Inhalieren über die Lunge. Je heißer der Rauch wird, umso mehr Alkohol verdampft und kann in der Lunge durch die Bronchien schneller ins Blut aufgenommen werden. Das heißt, schon geringe Mengen an inhaliertem Alkohol können in kurzer Zeit einen sehr starken Rauschzustand bewirken. Die weiteren Risiken der Inhalation von Alkohol sind weitestgehend unerforscht. Bei gleichzeitiger Einnahme von Alkohol und Tabak bzw. Cannabis entsteht außerdem die Gefahr, dass man die Kontrolle über die Wirkung der Drogen verliert. Da man nicht genau weiß, wie Alkohol in einer Shisha wirkt, ist grundsätzlich davon abzuraten!

Stand: 15.03.2012

Autor: Philipp Steinebach

Weiterführende Infos:

http://www.drugcom.de/drogenlexikon/wasserpfeife/

Bundesinstitut für Risikobewertung

http://www.bfr.bund.de/de/ausgewaehlte_fragen_und_antworten_zu_wasserpfeifen-8953.html

Aufnahme von Alkohol im Körper:

http://www.suchtschweiz.ch/fileadmin/user_upload/DocUpload/alkohol_koerper.pdf

http://www.drug-infopool.de/rauschmittel/alkohol.html